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Sagen, G´schichtle und Erzählungen rund um Förch – Folge 3

Folge 24 von Wolfgang Braun
Erstellt im Oktober 2021. Digitalisiert vom Heimatverein Niederbühl-Förch e. V. im Dezember 2021
Vielen Dank unserem Gründungsmitglied Wolfgang Braun, dass wir seinen Artikel hier veröffentlichen dürfen.

Förcher sind ganz schön „geistreich“ und „sagenhaft“

Damit unsere „Rehböck“ bei obiger Aussage nicht größenwahnsinnig werden gilt hier nur eine einzige kleine Einschränkung. Folgende Schauergeschichte hat einen älteren Ursprung als die Zeit rund um Markgräfin Franziska Augusta Sibyllas. So berichtet bereits das Nibelungenlied von einer Frau, die über die Gabe der Weissagung verfügte. Die „wísiu wíp“ (weissagende, weise, weiße Frau) prophezeite den Burgunden ihren Untergang in Attilas Reich. Der wohl prominenteste Geist aller Jahrhunderte ist die „Weiße Frau“, das Todesgespenst. Sie spukt deutschlandweit. Ihr Stammsitz scheint die Plassenburg bei Kulmbach zu sein. Erstmals schriftlich erwähnt wird die gruselige Dame 1625 in der Leichenpredigt auf Prinz Joachim Sigismund von Brandenburg. Vielfach dokumentiert sind jedoch Erzählungen aus dem 19. Jahrhundert, dem Zeitalter der Romantik, als das Übersinnliche boomte. Hier überragt der Bekanntheitsgrad die „Weiße Frau“ der Burg Hohenzollern alles bisher beschriebene. Auch das Rastatter Schloss hat – einer alten badischen Sage nach – seine eigene „weiße Frau“. Sie folgte der Markgrafenfamilie bei ihrem Umzug von Baden-Baden nach Rastatt in die neue Residenz.


Glaubwürdig ist aber die Lokalisierung rund um das Schloss Favorite, gibt es doch auch heute immer noch Förcher, vor allem solche, die die Markgräfin persönlich kannten, und sich nicht ausreden lassen, dass die Witwe des Türkenlouis als „Weiße Frau“ umgehe und durch ihr Erscheinen Krieg und Tod ankündige. Beschrieben wird sie als Frau mit „… starrem und grauenvollen Blick, gekleidet in einem schneeweißen Gewand, mit feinem durchsichtigem Schleier.“


Vor Beginn des 1870/71 Krieges, aber auch in den Vortagen des Ersten Weltkrieges habe man die „Weiße Frau“ gesehen. So ging im Sommer 1915 – gleich nach dem Mord in Sarajewo - das Raunen um, „… die Sibylla geistere wieder.“

Bildmontage Wolfgang Braun Quelle: www.sueddeutsche.de

Dass die „Weiße Frau“ nicht nur Todesbotschaften ankündigt zeigt eine Variante, die nach Böhmen führt. In „Volkssagen, Märchen und Legenden (1811)“ kann die „Weiße Frau“ auch die Geburt eines Kindes oder gar einen neuen Lebenspartner ankündigen.


Auf was müssen folglich vor allem Förcher Nachtwandler achten?

  • Verkündet die „Weiße Frau“ den Tod, so trägt sie an beiden Händen schwarze Handschuhe.

  • Verkündet Sie neues Leben, so trägt sie ganz weiße Handschuhe.

Und ganz wichtig ist folg. Handlungsanweisung, entnommen aus: www.volksliederarchiv.de

„Wenn ihr dann jemand begegnet und sie grüßet, so grüßet sie wiederum mit einer sonderlichen Gravität und lieblichen, ehrbaren und schamhaftigen, als einer alten Witwe wohl anstehenden Gebärden. Sie neigt ihr Haupt, geht ihres Weges fort und tut keinem Menschen ein Leid.“


Herausgeber

Pfarrgemeinde St. Laurentius Niederbühl, in der Kirchengemeinde Vorderes Murgtal, vertreten durch das Gemeindeteam.

Autor (Text- und Gestaltung)

Erstellt im Oktober 2021

Blogbeitrag

Erstellt im Dezember 2021 vom Heimatverein Niederbühl-Förch durch Marcus Wirth

Fotografien

Sofern nichts anderes vermerkt ist, stammen die Fotografien von Wolfgang Braun

Beitrag zum download

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